Tomi Ungerer, mit vollem Namen Jean-Thomas Ungerer, wurde am 28. November 1931 in Straßburg geboren und starb am 9. Februar 2019 in Cork, Irland. Er gilt als einer der bedeutendsten Illustratoren und Grafiker des 20. Jahrhunderts.
Ungerer wuchs im Elsass auf und studierte ab 1953 an der École Municipale des Arts Décoratifs in Straßburg. 1956 emigrierte er in die Vereinigten Staaten und begann dort eine internationale Karriere als Illustrator, Plakatgestalter und Kinderbuchautor. 1957 veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch. In den folgenden Jahrzehnten entstanden mehr als 140 Bücher, die sich thematisch von Kinderliteratur über satirische Werke bis zu Zeichnungen für Erwachsene erstrecken.
Bekannt wurde Ungerer vor allem durch seine Kinderbücher. Werke wie „Die drei Räuber“ (1961) und „Der Mondmann“ (1966) gehören bis heute zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen. Neben der Kinderliteratur widmete er sich politischen Plakaten und gesellschaftskritischen Karikaturen, in denen er unter anderem Krieg, Rassismus und soziale Ungerechtigkeit thematisierte.
Sein künstlerisches Schaffen wurde vielfach ausgezeichnet. 1993 erhielt er das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, 1995 den Großen Nationalpreis für Graphik in Frankreich und 1998 den internationalen Hans-Christian-Andersen-Preis für Illustration. Zahlreiche weitere Preise und Ehrungen folgten.
Im Jahr 2007 eröffnete in Straßburg das Musée Tomi Ungerer Centre international de l’illustration, das einen großen Teil seines Nachlasses bewahrt und ausstellt.
Ungerer hinterließ ein vielgestaltiges Werk, das von Kinderbuchillustrationen über Plakate bis hin zu politischer Satire reicht und bis heute international rezipiert wird.